Das Thema Leinenführigkeit beschäftigt die meisten Hundehalter, was aber ist es? Unter Leinenführigkeit stellt man sich einen brav nebenher laufenden
Hund vor, der nicht zieht, sondern in durchhängender Leine seinem Herrchen/Frauchen folgt...
Wie du das erreichen kannst, beschreibe ich gern im folgenden Artikel. Bedenke bitte, in der Regel gibt es viele Möglichkeiten.
Es muss auch nicht sein, dass diese Tipps für deinen Vierbeiner passend ist, sollte die Möglichkeit nicht für dich zielführend sein, frage gern
nach einer anderen Methode oder sprich es direkt mit einem Hundetrainer ab...
Die richtige Ausrüstung
Als erstes empfehlen wir deinen Hund an einem Halsband zu führen, dies erleichtert die Kommunikation. Wenn du jetzt denkst, aber alle sagen doch, ein Geschirr ist viel besser! Solltest du dich in erster Linie einmal fragen wozu ein Geschirr einmal erfunden wurde, genau, um schwere Lasten zu ziehen und die Last zu verteilen und was möchtest du nicht, wenn der Hund an der Leine läuft?Richtig, einen gut ziehenden Hund, denn er hat es ja einfach mit so einem praktischen Geschirr.
Bei gewissen Trainingsmethoden, kann ein Geschirr sehr nützlich sein, dazu erkläre ich später noch etwas, auch bei medizinischer Notwendigkeit (z.B. bei Verletzungen am Hals, kurzatmige Hunde) steht es außer Frage. In den meisten Fällen aber ist das Halsband die günstigere Variante.
In der Ruhe und Kommunikation liegt die Kraft
Alles sollte in Ruhe und bei dir beginnen, ein Welpe folgt dir in der Regel sowieso auf Schritt und Tritt, dieses Verhalten kannst du mit der Leine gut fördern und auch bestätigen, rennt er doch mal voraus und die Leine wird straff, wechselst du die Richtung, der Welpe wird dir wieder folgen und die Leine wird locker, er merkt selbst, sobald es straff wird, wird es unangenehm. Bedenke bitte, dass du nicht von Anfang an erwarten kannst das deine Welpe eine halbe Stunde brav in lockerer Leine nebenher trabt, er hat die Konzentration noch nicht und möchte auch mal toben, beschränke es also auf wenige Minuten und entlasse ihn wieder in die Freizeit.
Es ist ganz wichtig, dass du deinen Hund immer ein- und ausschaltest, das bedeutet vor dem Spaziergang wird in Ruhe begonnen, lass den kleinen mal sitzen, fordere ihn aktiv auf dir zu folgen, so hört er dir besser zu und versteht was du von ihm möchtest, außerdem bleibt er in Erwartungshaltung zu dir, ist er aber immer sich selbst überlassen und kann tun was er möchte, wird er sich schwieriger auf dich einlassen.
ZWISCHENDURCH FREIZEIT
In die Freizeit entlassen bedeutet auch, dass du ihn frei gibst wo er einfach mal Hund sein kann, schnuppern oder sein Geschäft verrichten, das machst du in dem du ihn von er Leine lässt, wenn das (noch) nicht klappt oder du unsicher bist, kannst du auch hier ein Geschirr verwenden, du machst eine Leine da dran (am besten eine 5-10 Meter Leine) und dein Hund hat auch mal die Möglichkeit ein Stück weiter weg zu laufen von dir. Das kannst du aber genauso gut an dem Halsband machen, nur ist es sehr wichtig, dass der Hund dir zu hört und es gut unterscheiden kann, wenn er los darf um zu schnüffeln und wann er ordentlich neben dir laufen soll.
Es gibt noch anzumerken, Leinenführigkeit ist eine alltägliche normale Sache, es sollte nicht mit dem Kommando Fuß oder ähnlichem, sondern sehr viel mit Körpersprache, du kannst auch mal das richtige Verhalten mit einem Leckerlie unterstützen, aber ihn nicht damit vollstopfen und nur über Futter zu dir lenken.
Es bedeutet aber nicht, dass du völlig ohne Kommandos arbeiten sollst, natürlich kannst du das noch unterlegen was du ihm vermittelst, wenn du ihn freigibst z.B. Mit einem "Lauf" oder wenn du ihn in deinem näheren Kreis haben willst, damit er ordentlich an der Leine läuft oder später mal frei (aber bei dir ist) kannst du zB. "bei mir" hinzunehmen.
Also die Aufgabe ist klar, beim Welpen heißt es kurze Einheiten an der Leine richtiges Verhalten belohnen/bestätigen und nicht vergessen, wieder in die Freizeit entlassen.
Jetzt haben wir aber ganz oft das Problem, der Hund ist schon älter und es hat sich doch das ziehen an der Leine eingeschliffen, auch das bekommst du wieder abtrainiert...
Hier kannst du es genauso mit einem abrupten Richtungswechsel/stehen bleiben unterstützen, der Hund zieht voraus, du wechselst abrupt die Richtung oder bleibst stehen, der Hund soll sich nach dir richten und nicht seinen eigenen Weg gehen, er lernt das ist seine Lösung, damit es weiter gehen kann. Das kannst du gut auf einer Wiese üben, wo es keinen geraden Weg gibt, auch dort immer mit "ein- und ausschalten" unterstützen, so hat der Hund klare Bilder in seinen Handlungen. Vergiss bitte nicht er braucht Regeln und Grenzen um einen Rahmen zu haben und nicht permanent selbstständig zu agieren.
Sollte diese Methode bei deinem Hund keinen Anklang finden, kannst du auch mit "blockieren" arbeiten. Das bedeutet, der Hund will an dir vorbei gehen, drehst du dich genau so abrupt in ihn hinein und drängst ihn zurück, das bedarf meist ein paar Wiederholungen, aber so machst du ihm klar, hier kommst du nicht weiter und so merkt er schnell, die Lösung ist, neben dir zu bleiben zusätzlich ist auch kein Druck auf dem Hals, was sich natürlich auch positiv auswirkt.
Man kann auch mit einer Begrenzung arbeiten, wenn du z.B. in der Stadt wohnst, suchst du dir einen Fußweg wo ein Zaun entlang geht, du führst deinen Hund nah am Zaun lang, er möchte an dir vorbei, wieder das zurückdrängen, so hat er auch nicht die Möglichkeit an dir vorbei zu kommen. Hier kannst du auch wieder loben, wenn der Hund das richtige Verhalten zeigt und nicht an dir vorbeirennt, sondern neben dir in lockerer Leine läuft.
Du merkst es gibt viele Methoden wie du es deinem Hund vermitteln kannst, wichtig ist, dass er dabei mit dir im Dialog bleibt und dir zu hört, so kannst du auch während des Laufens mal stehen bleiben, bleibt er auch stehen, merkst du er ist "bei dir".